Kostas Kipuros
Kostas Kipuros ist 1957 als Sohn griechischer Kommunisten in Rumänien geboren. Aufgrund des bestehenden Bürgerkrieges in Griechenland, wird die Familie in Radebeul in einem Neubaublock untergebracht, wo ausschließlich griechische Exilanten leben, betreut von der SED und dem Komitee freies Griechenland. Von Radebeul aus zieht die Familie 1962 nach Leipzig, wo er mit dem Status staatenlos aufwächst.
Nach seinem Abitur studiert er Journalistik an der Universität Leipzig und wird 1979 Redakteur für das Ressort Ausland bei der Leipziger Volkszeitung, die Parteiorgan und das Sprachrohr der SED ist. Da er sowohl mit der griechischen Sprache und Kultur als auch mit der Hoffnung seiner Eltern, möglichst bald, nach Griechenland zurückkehren zu können, aufwächst, nahm er, als es möglich war, 1982 die griechische Staatsbürgerschaft an. Dies bereitete ihm mit der LVZ einige Probleme.
Mit den Forderungen nach Meinungsfreiheit und mehr Demokratie, wie sie kirchliche Bewegungen im Zuge der Montagsdemonstrationen skandierten kann er sich zunächst stark identifizierten. Doch ab dem Zeitpunkt als sich die Rufe der Demonstrant*innen von „Wir sind das Volk“ zu „Wir sind ein Volk“ veränderten und auch Neonazis sichtbarer mit demonstrieren, fühlte er sich nicht mehr zugehörig zu der Aufbruchsbewegung.
Als Vorsitzender der Deutsch-Griechischen Gesellschaft („Griechenlandhaus“) ist es Kipuros heute ein wichtiges Anliegen, der Diskriminierung und Herabsetzung der Griechen und Griechenlands entgegenzuwirken.
(Hier sind alle im interaktiven Film vorkommenden Clips von Kostas Kipuros)